Geschenke in der Weihnachtszeit
Christbaum, Christmette, Weihnachtsessen – all das gehört untrennbar zum Heiligen Abend dazu. Doch nichts lässt Kinderaugen im Kerzenlicht heller strahlen als die Geschenke, die unter dem Christbaum liegen.
Diese schöne Tradition, sich zu Weihnachten zu beschenken, lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen, wobei die Ursprünge vielfältig sind. So war die Zeit des Jahresbeginns, der terminlich lange nicht fest definiert war und zwischen Weihnachten, Neujahr und dem 6. Januar schwankte, die Zeit, in der Dienstverhältnisse aufgelöst, Beamte entlassen oder eingestellt wurden. Während dieser Zeit bekamen die Mägde und Knechte zusätzlich zum Lohn von der Herrschaft auch neue Kleidung, einige Leinenstücke oder andere nützliche Dinge. Damals ging die Intention beim Schenken stark in Richtung Erweisen von Dankbarkeit, Beschwichtigung und teilweise auch Bestechung.
Zunächst war das Schenken auch nicht die Aufgabe des Christkinds, sondern die der Heiligen. Dazu gehörten der heilige Martin oder der heilige Nikolaus, die den Kindern in großen Säcken Geschenke brachten.Neben diesen Gabenbringern gab es auch immer finstere Begleiter, die die schlimmen Kinder mit der Rute mahnten.Erst im Laufe der Jahrhunderte änderte sich dies, und die Geschenke wurden am Heiligen Abend übergeben, wohingegen die Kinder am Nikolaustag kleine Aufmerksamkeiten erhielten.
In den Zeiten der Aufklärung im 18. Jahrhundert wurde die Tradition des Schenkens gestärkt. Eltern schenkten ihren Kindern damals zu Weihnachten etwas Nützliches und Lehrreiches. Durch diese Gaben sollten die Kinder in ihrer Entwicklung zum Vernunftwesen unterstützt werden. Es sollten Gaben der Hoffnung sein. Gleichzeitig wurde empfohlen, Kinder, die die Vernunft noch nicht richtig zu schätzen wussten, im Falle von Ungehorsam gegenüber den Eltern, Faulenzerei oder Schulschwänzerei mit der Rute zu strafen.
Bei der Bescherung gab und gibt es aber durchaus auch regionale Unterschiede. Während man die Geschenke hierzulande am 24. Dezember unter den Christbaum legt und noch am selben Abend öffnet, stellt man in Frankreich Schuhe unter den Weihnachtsbaum, zu denen über Nacht die Geschenke dazugelegt werden, die dann am Morgen des 25. Dezember ausgepackt werden. In angelsächsischen Ländern verwendet man stattdessen Socken und hängt sie an den Kamin. In Spanien werden die Weihnachtsgeschenke traditionell erst am 6. Januar verteilt, in Erinnerung an die Heiligen Drei Könige, die laut Bibel dem gerade geborenen Jesus von Nazareth Gaben brachten.