Der Mistelzweig
Zu den schönsten Weihnachtsbräuchen zählt das Küssen unter dem Mistelzweig. Jedes Jahr hängen die Zweige der Mistel mit ihren weißen Beeren über so mancher Tür. Das mit Bändern geschmückte Wintergrün ist deshalb auch als Weihnachtsdekoration kaum mehr wegzudenken. Küssen sich Paare unter dem Zweig, bleiben sie ein Leben lang zusammen – so lautet zumindest die Legende.
Woher dieser Brauch stammt, ist allerdings nicht eindeutig geklärt: So wird er beispielsweise auf die nordische Tradition der Versöhnung zurückgeführt werden, wo aus dem Friedens- der Liebeskuss wurde. Aber auch in der germanischen und griechischen Mythologie finden sich mögliche Ursprünge, tauchte doch das Küssen unter dem Mistelzweig erstmals im Zusammenhang mit einem griechischen Fest zu Ehren des Gottes Saturn auf.
Die Mistel nahm immer schon eine besondere Stellung ein, da man mit ihr andere Mysterien verband. Schon in alten Zeiten sagte man dieser Pflanze nach, dass sie böse Geister sowie Blitzschlag und Feuer von Haus und Hof fernhalte. Neben der Macht, die ewige Liebe zu sichern, wird der Mistel auch heute noch eine heilende Wirkung zugeschriebe. Als blutdrucksenkende Mittel werden Blätter und Zweige der Pflanze in Teeform verabreicht.