Weihnachtskekse
Tee, Punsch, festliche Dekoration – all das gehört untrennbar zu Weihnachten dazu. Doch was wäre der Advent ohne leckere Kekse? Mütter stehen mit ihren mehlbestäubten Kindern in der Küche, rollen Teig aus, stechen Sterne, Monde, Herzen und viele andere Figuren aus, legen sie auf ein Blech und verzieren sie nach dem anschließenden Backen mit Zuckerguss und Schokolade.
Die Ursprünge dieses Brauchs reichen schon in die Zeit vor Christi Geburt zurück. Damals wurde die Wintersonnenwende mit einem Fest gefeiert, für das die Germanen sogenannte Opferbrote backten, die böse Geister und Dämonen abschrecken sowie verstorbene Seelen schützen sollten. Aus diesen Opferbroten wurden mit der zunehmenden Verbreitung der Lehre des Christentums Weihnachtsbrote, heutzutage als Christ-stollen bekannt.
Da diese Stollen aber recht teuer in der Herstellung waren, fingen einige Familien an, „kleinere Brote“ zu backen, woraus schließlich unsere Weihnachtskekse entstanden. Auch in der kirchlichen Liturgie sind Kekse fest verwurzelt. So gab es einen sehr alten christlichen Brauch am Ende der Messfeier, bei dem gesegnetes Brot an die Gläubigen verteilt wurde. Dieses Brot wurde mit der Zeit veredelt und mit einem christlichen Stempel versehen.
Als Erfinder der modernen Keksbäckerei gelten die Briten, die ihre Teekultur im 19. Jahrhundert auf den Kontinent brachten. Berühmte Weihnachtskekse wurden deshalb ursprünglich nicht zum Weihnachtsfest, sondern zum Nachmittagstee gereicht. In England nannte man die Kekse „English Cake“.
Als sie im deutschsprachigen Raum nachgebacken wurden, entwickelte sich aus dem Wort Cake das deutsche Wort Keks. Vor allem in Österreich wurden viele Kekse wie Vanillekipferl, Spitzbuben, Spritz- und Buttergebäck erfunden. Jede Region kreierte ihre eigenen Sorten, die auch heute noch bekannt sind. Im Laufe der Zeit wurden dabei viele verschiedene Kekse mit den unterschiedlichsten Zutaten wie Marmelade, Marzipan, Nüsse und Schokolade verfeinert und perfektioniert.
All diese kleinen Köstlichkeiten sorgen beim Backen für ein herrlich duftendes Aroma im ganzen Haus, das einem sogleich das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Dazu kommen teigverklebte Oberflächen und mehlbestäubte Kinder, während beim Ausstechen und Dekorieren von Sternen, Lebkuchenfiguren oder Tannenbäumen ein Adventnachmittag wie im Flug vergeht. Und seien wir ehrlich: Ohne den Duft von Weihnachtsgebäck in den eigenen vier Wänden kommt nur sehr schwer weihnachtliche Stimmung auf.